Nach dem Urlaub einfach im Ausland bleiben und für Netlution arbeiten – geht das?

Wir haben zwei Mitarbeiter befragt, die aus dem Ausland für uns gearbeitet haben, um herauszufinden, welche Vor- und Nachteile die Arbeit aus dem Ausland geboten hat und wie sich die Arbeitsorganisation generell gestaltet hat.

Wo warst du im Urlaub / Ausland und wie kam es dazu, dass du dich entschieden hast, von dort aus zu arbeiten?

M1: Ich war in Kanada. Meine Frau lebt derzeit in Kanada und wegen Corona haben wir uns lange nicht mehr gesehen. Durch die Lockerung habe ich mich dazu entschieden zu reisen und von dort aus weiterzuarbeiten, da wir bei Netlution momentan Remote arbeiten.

M2: Ich habe 7 Wochen lang von Kanada, Toronto aus gearbeitet. Dazu entscheiden konnte ich mich, da der Kunde mit full remote Arbeit einverstanden war und auch die Zeitverschiebung (6 Stunden) als unkritisch angesehen hat.

Wie hast du dich für die Arbeit aus dem Ausland organisiert, gibt es da etwas zu beachten? Welche Vorbereitungen musstest du treffen?

M1: Es gab eine 6-Stunden-Zeitverschiebung zwischen Deutschland und Kanada, also habe ich immer um 4 oder 5 Uhr kanadischer Zeit angefangen zu arbeiten. Als Frühaufsteher war das für mich nicht wirklich ein Problem. Ich habe die Besprechungen so organisiert, dass sie um 10 Uhr deutscher Zeit beginnen.

M2: Da gab es viel zu organisieren. Regelmeetings auf die Zeitverschiebung anzupassen ist da noch das einfachste. Eine geeignete Unterkunft für die Dauer, aber auch passende Arbeitsmaterialien müssen organisiert werden – man will ja nicht 7 Wochen lang nur vor einem kleinen Laptop-Bildschirm sitzen.

Wie hast du die Arbeit aus dem Ausland / Urlaub allgemein empfunden?

M1: Ziemlich cool, manchmal auch lustig. Im Allgemeinen war es sehr gut.

M2: Extrem angenehm. Durch die Zeitverschiebung hatte ich den perfekten Arbeitsrhythmus: Morgens und spät Abends Abstimmungsmeetings halten und über den Tag hinweg – während die deutschen Kollegen schlafen – die Aufgaben abarbeiten. Die Kollegen haben sich gefreut wenn die Aufgaben am nächsten Tag erledigt waren – also während sie geschlafen haben. Die Zusammenarbeit hat sich als extrem produktiv herausgestellt und der Kunde war äußerst zufrieden.

Wie lange hast du insgesamt aus dem Ausland / Urlaub gearbeitet? Gab es besonders witzige Situationen mit n_Kolleginnen & n_Kollegen oder Kunden während dieser Zeit, die dir in Erinnerung geblieben sind?

M1: Insgesamt waren es zweieinhalb Monate. Ich habe anfangs die Zeitverschiebung vergessen und habe 3 Meetings um 8 Uhr deutscher Zeit (2 Uhr nachts kanadischer Zeit) angesetzt – ich war wie ein Zombie in den Meetings und meine Frau hat mich dafür ausgelacht. Ich musste 2 bis 3 Tassen Kaffee trinken, um wach zu bleiben, aber dafür war ich um 10 Uhr morgens (kanadischer Zeit) mit der Arbeit komplett fertig und konnte mich ausruhen.

M2: 7 Wochen. Durch die Zeitverschiebung gab es keine besonderen Situationen mit den Kollegen. Aber generell war für mich das Besondere das Freiheitsgefühl. Ein fremdes Land, eine fremde Stadt und den Tag nach Belieben gestalten – natürlich im Rahmen der vereinbarten Erledigung der Arbeit.

Welche Vor- oder auch welche Nachteile sind dir während der Arbeit aus dem Ausland / Urlaub aufgefallen?

M1: Vorteile: Ich konnte meinen Arbeitstag teilweise schon zwischen 14-15 Uhr kanadischer Zeit beenden und hatte dann freie Nachmittage für Spaziergänge und Besuche. In meiner Stadt waren alle Geschäfte zu dem Zeitpunkt geöffnet, man musste nur die Abstände und andere Corona-Regelungen einhalten. Nachteile: Für Langschläfer wäre es wirklich problematisch, um 4 oder 5 Uhr mit der Arbeit zu beginnen.

M2: Das Freiheitsgefühl, was hin und wieder jedoch auch zu einem Problem wurde, da ich zeitweise doch noch mitten in der Nacht am PC saß, um Dinge mit Kollegen/innen zu klären.

Wie lief die Kommunikation zu anderen Mitarbeiterinnen & Mitarbeitern oder deinen Vorgesetzten ab? Und wie verlief der „Genehmigungsprozess“ intern und / oder mit dem Kunden?

M1: Es gab keine Änderungen bei der Kommunikation mit dem Kollegen. Sobald ich online war, haben wir wie immer zusammen kommuniziert und gearbeitet. Die Genehmigung lief durch mein Team Lead und HR.

M2: Über Slack bzw. das vom Kunden eingesetzte DevOps Tool.

Würdest du die Arbeit aus dem Ausland / Urlaub empfehlen, wenn die Möglichkeit dazu besteht?

M1: Auf jeden Fall – JA!

M2: Grundsätzlich ja – am Ende kommt es aber auf die Rahmenbedingungen an. Der neue Arbeitsort muss auch arbeitstauglich sein. Man sollte eine Unterkunft wählen, die nicht ablenkt. Und am Ende muss der Kunde, aber auch das Team und die Arbeitsweise dazu passen. Auch ohne Zeitverschiebung.

Und zuletzt: Würdest du selbst nochmal aus dem Ausland / Urlaub arbeiten oder war deine Erfahrung in irgendeiner Art und Weise eher negativ?

M1: Ich bin bereit, es wieder zu tun. Die Arbeit aus dem Ausland lief sehr gut für mich und meine Familie. Eine sehr positive Erfahrung, ich bin voll zufrieden. Vielen Dank an alle (Geschäftsleitung, HR, Teamlead), die mir das ermöglicht haben.

M2: Auf jeden Fall – ich vermisse es sehr und würde es zu jeder Zeit gerne wieder tun.